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Die Einrichtung des Textildepots in Nymphenburg

Im Jagdzeugstadel, einem Nebengebäude von Schloss Nymphenburg, richtete die Bayerische Schlösserverwaltung im Jahr 2002 ein Textildepot ein. Das Restaurierungszentrum begleitete sehr intensiv die Planung und den Ausbau des Depots. Textilien gehören zu den empfindlichsten und fragilsten Kulturgütern, die ein Museum oder eine Sammlung besitzt. Um die natürliche Alterung nicht zu beschleunigen bzw. im besseren Falle zu verlangsamen, müssen sie vor den schädigenden Einflüssen durch Licht, Feuchtigkeit, hohen Temperaturen sowie vor Staub, Schimmel und Mottenbefall geschützt werden.

 

Bild: Schubladenschränke

Der Raum mit einer Nutzfläche von rund 550 Quadratmetern wurde mit einer Anzahl von großen und kleineren Schubladenschränken und Regalen aus unbehandeltem, schadstoffarmem Holz ausgestattet. Die großen Schränke sind zur Stabilisierung in eine Stahlrahmenkonstruktion eingebaut und haben beidseitig ausziehbare Schubladen. Die Textilrestauratoren der Schlösserverwaltung haben sukzessive wertvolle textile Bestände, wie beispielsweise Ornate, Vorhänge, Draperien und Wandbespannungen, dort eingelagert.

 

Bild: Lagerung von Textilien

Die einzelnen Teile liegen flach in Schubladen. Die Größe der Schubladen (320 x 170 cm) ermöglicht es, die meisten Textilien ganz auszubreiten. Allerdings müssen bei der Fülle des einzulagernden Bestandes mehrer Lagen übereinander angeordnet werden. Als Unterlage kommen Kartonplatten und ein fester, dichter Baumwollstoff zum Einsatz. Säurefreies Seidenpapier und Polyestervlies werden zur Abdeckung und Polsterung verwendet. Alle Depotmaterialien sind schadstofffrei und alterungsbeständig.

 

Bild: Einlagerung von Textilien

Im Zuge der Einlagerung werden an allen Einzelteilen Inventarnummern angebracht. Zusätzlich zu einem Foto werden für jedes bisher nicht inventarisierte Stück Kurzdokumentationen angefertigt, die Angaben zu den Maßen, den Herstellungstechniken, der Musterung und Dekoration sowie alte Nummern enthalten.

 

Bild: Lagerung in den Schubladen

Sind die Objekte erfasst, registriert und eingelagert, endet die Arbeit im Depot nicht. Textile Kunstwerke können nur ausreichend geschützt werden, wenn das Depot auch weiter durch Restauratoren betreut wird. Das bedeutet, die Textilien, die Depotmaterialien, das Klima, die Sauberkeit und die Sicherheitseinrichtungen müssen regelmäßig kontrolliert werden.


 
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